Aquarelle, Mangas und Zeichnungen in Japan

Aquarelle, Mangas, Urban Sketches, Origami, Samurais, Geishas, beeindruckende Zenklöster und märchenhafte Gärten machen Japan zu einem unvergesslichen Erlebnis. Für Urban Sketchers und Maler ist Japan ein Shoppingparadies mit den handgebundenen Pinseln und Skizzenbüchern, Tinten, Füllern und Aquarellfarben. Von den 7 asiatischen Ländern, die ich bereist habe, ist Japan das exotischste und bunteste Land. Und wie in allen asiatischen Ländern sind die Menschen außerordentlich freundlich und hilfsbereit. Im Februar 2020 war ich im Kansai-Gebiet.

Aquarellskizze vom Kansai-Gebiet in Japan
Meine Reise nach Japan im Februar 2020 hat sich auf das Kansai-Gebiet beschränkt.

Der Kennin-ji – ältester Zen-Tempel in Kyoto

Der Kennin-ji (建仁寺) ist einer der ältesten Zen-Tempel Japans und ein Haupttempel der Rinzai-Schule, einer der beiden größten Schulen des japanischen ZenBuddhismus. Außerdem war er mein erstes Zeichenmotiv in Japan. 

Ich war völlig überrascht von der Klarheit der Gestaltung und der beruhigenden Wirkung, die davon ausgeht. Aufgrund der starken Sonneneinstrahlung – die Schatten waren eigentlich nur noch schwarz, war es etwas schwierig zu zeichnen. Trotz vieler Besucher saß ich ganz ungestört auf meiner Treppe und habe mit Füller und Tinte in mein Skizzenbuch gezeichnet. Etwas von der beruhigenden Ausstrahlung ist auch in der Skizze angekommen.

Das Manga-Museum in Kyoto

Mangas sind auch bei uns bekannt und beliebt. Und die Fans wissen, dass man die Hefte von hinten nach vorn und von rechts nach links liest. Wirklich erstaunlich ist die ungeheure Menge an Mangas, die im Ursprungsland Japan gelesen wird. Mangas sind eine der Hauptsäulen des japanischen Verlagswesens. Diese Sparte macht seit vielen Jahren gut ein Drittel aller Druckerzeugnisse in Japan aus. Es gibt Mangas für alle Zielgruppen, alle Themen des Lebens. Auch viele Berufspendler lesen in öffentlichen Verkehrsmitteln Mangas.

Das Kyoto International Manga Museum hat mich begeistert. Draußen war Schneeregen, drinnen war es gemütlich – so habe ich mir viel Zeit genommen. Gleich am Eingang habe ich Kasumin getroffen. Sie zeichnet gegen eine Gebühr die Besucher auf einen Karton. Nach reichlicher Überzeugungsarbeit und einigen Tests in meinem Skizzenbuch, hat sie mein Portrait direkt hineingezeichnet. Dafür bin ich wirklich dankbar, so ist das Manga im Skizzenbuch und ich hatte kein zusätzliches Gepäck.

Bei Mangas müssen Geschichte und Zeichnungen stimmen

Im Museum war eine Ecke mit deutschen Übersetzungen eingerichtet. Daher  habe ich mir diese Mangas genauer angeschaut und dabei die Zeichnerin Aki Shimizu entdeckt. Ihren Zeichenstil finde ich umwerfend. Es ist unglaublich, wie genau sie zeichnet. Jeder Charakter, jede Stimmung sind exakt und detailliert gezeichnet. Und gleiches trifft auch auf die gegenständlichen Dinge zu. 

So hat man bei den Mangas immer zwei Dinge zu beachten. Mag ich die Geschichten vom Autor und mag ich die Zeichnungen des Künstlers? Das bringt mich etwas in die Bredouille. Obwohl ich bin ein Riesenfan der Künstlerin Aki Shimizu bin, sind mir die Geschichten, die sie illustriert, viel zu düster. Dann gibt es die sehr erfolgreiche Manga-Kochbuchserie Oishinbo. Die Geschichten sind sehr interessant, aber die Zeichnungen finde ich nicht so gut.

Urban Sketchen im Museum und Tempel

Nara – die uralte Stadt der Hirsche

Meine letzte Station in Japan war Nara. Nara war die erste permanente Hauptstadt Japans in den Jahren 710 bis 794. Es gibt 8 UNESCO World Heritage Stätten und neben Kyoto und Koya-San gehört Nara zu den spirituellen Zentren in Japan. Nara ist jetzt die Hauptstadt der Region Kansai.

Ich war Ende Februar 2020 in Nara, inzwischen war auch in Japan Corona angekommen und die Touristen weggeblieben. Außerdem war der Geburtstag des japanischen Kaisers, da gab es für alle Beschäftigten in Japan zwei Feiertage. Das hatte zur Folge, dass ich in meinem Hostel im Nara-Park komplett allein war und abends durch die buddhistischen und schintoistischen Anlagen nur von hunderten Hirschen begleitet wurde. Nichts für schwache Nerven, aber mehr dazu in einem anderen Beitrag.

Das Foto stellt einen Hirsch in den heiligen Anlagen des Nara-Parks dar
Ende Februar 2020 war ich abends allein mit den Hirschen im Nara-Park.

Zeichnen und Kalligrafie im Tōdai-ji (東大寺)

Der Tōdai-ji (ji steht für Tempel) im Nara-Park ist der größte Holzbau weltweit, der komplett aus Holz besteht. Der sitzende Buddha aus Bronze, der Daibutsu, ist 18 Meter hoch und das berühmteste Denkmal in Nara. Umrahmt ist der Buddha von zwei kleineren Statuen, eine davon ist Kokuzo Bosatsu. Das ist der Gott der Weisheit, zu dem Studenten beten für Hilfe zum Studium und Erleuchtung.  Diesen habe ich gezeichnet.

Goshuin

Es ist aus religiösen Gründen in Japan üblich, von Tempel zu Tempel zu reisen und sich in ein spezielles Heft die jeweilige Kalligrafie des Tempels hineinschreiben zu lassen (Datum, Name des Tempels undStatuen). Dafür zahlt man in i. d. R. eine kleine Gebühr. Ich habe mir die Kalligrafien direkt in mein Skizzenbuch schreiben lassen. Meistens haben die Kalligrafen das Heft dann erstmal durchgeblättert und ich habe ihnen von meiner Reise erzählt. Das waren immer sehr nette Begegnungen. In manchen Tempeln habe ich keine Kalligrafien erhalten, dann war mein Skizzenbuch nicht heilig genug.

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Der Umgang in Japan mit den Göttern ist bzgl. fotografieren und zeichnen sehr strikt. Das habe ich in diesem Tempel mitten unterm Zeichnen erfahren dürfen. Vorher war ich in einem Museum, in dem Fotografieren strengstens verboten war. Jede einzelne Statue hatte mindestens 2 Überwachungskameras, allerdings war Zeichnen nur mit Bleistift erlaubt. Im Tōdai-ji haben alle fotografiert und nachdem ich der Kalligrafin berichtet hatte, dass ich den Kokuzo Bosatsu zeichnen möchte, habe ich mich ans Werk gemacht.

Meine Zeichenbemühungen wurden von den Besuchern Tōdai-ji sehr wohlwollend wahrgenommen. Auch einige Schulklassen haben sich um mich herum gestellt und eine Weile beobachtet, was ich da mache. Leider ertönte irgendwann ein Schreien und ein uniformierter Wachbeamter mit sehr kleiner und dünner Statur stürmte auf mich zu und herrschte mich an, sofort aufzustehen und aufzuhören mit dem Zeichnen. Das mit dem Aufstehen war äußert schwierig, weil ich meinen Rucksack auf dem Schoß und darauf alle Zeichenutensilien hatte.

Naja, das Wesentliche hatte ich schon erfasst und am Abend die Skizze noch koloriert. Die Doppelseite gefällt mir so ziemlich am besten vom ganzen Skizzenbuch. In Kyoto hatte ich Aquarellfarbe von Kuretake in Gold gekauft und hier das erste Mal zur Anwendung gebracht. 

Das Gold ist schwierig zu fotografieren, bei normaler Beleuchtung sieht es einfach nur gelb aus.

Zeichnen und Kalligrafie in Kōyasan

Obwohl zwischen Kyoto und Kōyasan nur 123 km liegen, hat die Anreise den ganzen Tag gedauert und 7 verschiedene Züge inklusive einer steilen Bergbahn gebraucht. Kōyasan ist ein heiliger Ort auf dem Berg Kōya. Es ist ein Ansammlung alter buddhistischer Tempel im Hochland der Präfektur Wakayama südlich von Osaka. Hier findet man auch den größten Friedhof (Okunoin) und schönsten Steingarten (Kongobuji) in Japan sowie exzellentes buddhistisches Essen. Ein englischer Bericht über Kōyasan ist von Roy, den ich in Tainan kennengelernt habe.

Mitten in heftigen Schneetreiben bin ich im Daienin angekommen. In dem Tempel habe ich 5 Nächte verbracht, unfassbar gefroren und fantastisches, veganes Essen bekommen. Ein 50°C heißer Onsen hat mich vor dem Erfrieren gerettet. Mehr dazu in einem anderen Blogbeitrag.

Das Kloster Daienin in Koyasan mitten im Schneetreiben.
Nie zuvor habe ich so gefroren wie in diesem Kloster.

Kōyasan ist spektakulär für Fotografen und Zeichner. Auf dem beeindruckenden Friedhof Okunoin habe ich zwei ganze Tage verbracht. Allerdings nicht mit Zeichnen, dazu war es zu kalt und ich war mir nicht sicher, ob es angemessen ist.

Stattdessen war ich zum Kalligrafieren im Daishi Kyōkai – 大師教会. Das hat eine kleine Gebühr gekostet. Die Pinselstifte wurden bereit gestellt sowie eine Vorlage. Wegen dem Mangel an Touristen hatte ich den Schreibraum ganz allein für mich. Ich habe ungefähr eine Stunde für die buddhistischen Sutras gebraucht. Sie werden als meditative und religiöse Übung betrachtet. Wenn ich dieses Blatt heute zu Hause anschaue, kann ich selbst kaum glauben, dass ich das kalligrafiert habe. Aber es ist nicht schwierig, man muss nur geduldig sein.

Im Koyasan Reihokan Museum sind wichtige buddhistische Statuen und Gemälde ausgestellt. Fotografieren ist strikt untersagt, jede Statue hat mehrere Sicherheitskameras. Allerdings ist das Zeichnen mit Bleistift erlaubt, auch wenn man wegen der Dunkelheit nicht viel sieht. So habe ich mir meinen winzigen Klappstuhl geschnappt, den Rucksack auf den Schoß genommen, das Skizzenbuch aufgeklappt und losgelegt. Später habe ich die Skizze noch koloriert. 

Tuschemalerei von Takayuki Shinohara

Eines Abends bin ich durch Nara gestromert, die Geschäfte haben langsam zugemacht. In der Stadt gibt es überdurchschnittlich viele Geschäfte mit handgemachten Pinsel und Papieren. Und überall sind auch Materialien für die Tuschemalerei vorrätig. Nachdem sich mein Urlaub dem Ende zuneigte, wollte ich mir die Pinsel genauer anschauen und evtl. auch einen kaufen.

Ich bin bei dem Geschäft von Masatsugu Kojima stehengeblieben. Ein Familiengeschäft mit dem ca. 40-jährigen Sohn als Geschäftsführer und beide Eltern mit im Laden im Zentrum von Nara. Tausende Pinsel waren schon vor dem Laden ausgestellt. Souffliert von Frau Masatsugu bin ich im Inneren des Laden gelandet. Einerseits war das sehr nett, andererseits aufgrund der Sprachbarriere nicht hilfreich. 

Drinnen habe ich ein Gemälde an der Wand entdeckt und es war um mich geschehen. Völlig gebannt von dem monochromen, zarten Bild habe ich sämtliche Pinsel um mich herum vergessen. Das war das Werk eines Meisters! Glücklicherweise hat Frau Masatsugu ihren Sohn zu Hilfe geholt, der etwas Englisch konnte. In der nächsten halben Stunde hatten wir viel zu besprechen.

Der Schöpfer des Werkes ist Takayuki Shinohara. Ein paar Tage später war sogar eine Ausstellung von ihm im Osaka, aber aufgrund von Corona und der resultierenden Reiseschwierigkeiten – meine ursprünglich gebuchten Flüge waren alle gecancelt – wollte ich die Heimreise wegen der Ausstellung nicht mehr verschieben. 

 Damit ich die Website und den Youtube-Kanal des Künstlers auf dem Handy speichern konnte, musste ich extra noch die japanische Tastatur runterladen, nur so konnte Herr Masatsugu die entsprechenden Daten eintippen. Das Gemälde durfte ich leider nicht fotografieren. Über Youtube haben wir auch noch herausgefunden, mit welchem Pinsel Herr Takayuki arbeitet und genau dieser war im Geschäft vorrätig und wurde sofort von mir gekauft.

An meinem allerersten Abend in Japan war ich noch leicht belustigt zu sehen wie japanische Geschäftsleute im Kreis standen und sich mehrfach, sehr tief verbeugt haben. Nach 4 Wochen allein in Japan hatte ich diesen Gebrauch schon etwas übernommen und hier im Laden der Familie Masatsugu hat es sich nach dem Austausch von Visitenkarten und großer Dankbarkeit meinerseits völlig normal angefühlt, sich im Kreis von Mutter, Sohn und mir mehrfach zu verbeugen.

Plein Air Malerei von Takei Kazuhiko in Nara

Der Sarusawa See mit den Schildkröten ist ein friedlicher Platz in der Nähe der wichtigen Tempel von Nara. Dort habe ich eines Tages Takei Kazuhiko beim Plein Air Malen getroffen. Es kann wahrscheinlich auch Urban Sketchen genannt werden, genauso sah es jedenfalls aus.

Japanischer Maler beim Aquarellieren im Freien.
Takei Kazuhiko beim Plein Air Malen.

Wir sind natürlich sofort ins Gespräch gekommen. Ich habe mir seine Aquarelle angeschaut und er mein Skizzenbuch. Es ist einfach toll, wie schnell man über das gemeinsame Thema Aquarell in Kontakt kommt. Er hat mir auch seine Webseite gezeigt, aber da scheint ein Sammelsurium aller möglichen Inhalt auf Japanisch enthalten zu sein. Zum Abschied hat er mir ein Memopad geschenkt, mit seinen Aquarellen bedruckte Zettel. Diese sind aus ganz feinem, fast durchscheinenden Papier, in dem glänzende Fasern enthalten sind. Im Freien malende Künstler scheint es überall auf der Welt zu geben.

 

Die auf feines Papier gedruckten Aquarelle von Takei Kazuhiko
Die auf feines Papier gedruckten Aquarelle von Takei Kazuhiko

Zeichnen im Tatami-Restaurant Sabo Kinkakuan

Nach dem Besuch vom goldenen Tempel Kinkaku-ji im Norden von Kyoto machte ich mich auf den Heimweg. Ich bin nicht direkt zurückgefahren, sondern durch den angegrenzten Stadtteil gelaufen. Eine Reihe alter verwitterter Holzhäuser ließ mich stehenbleiben und fotografieren. Als Leute hineingingen, stellte ich fest, dass eines der Häuser ein Café und Restaurant war. Ich war neugierig wie es wohl im Inneren ausschaut und bin auch hineingegangen. Und nachdem ich schon mal da war, bin ich auch geblieben – ziemlich lang.

Die Frontseite vom Tatami-Restaurant Sabo Kinkakuan
Die Frontseite vom Tatami-Restaurant Sabo Kinkakuan

Im Inneren war ein wunderbarer Tatamiraum eingerichtet. Tatamimatten auf dem Boden, alle Stühle ohne Beine und Tische nur ca. 30 cm hoch. Papierschiebetüren und ein kleiner japanischer Garten im Innenhof. Es war ein kleiner Raum, sehr dunkel durch wenig einfallendes Licht und sehr gedämpfte Beleuchtung durch Papierlaternen. 

Der Innenraum vom Tatami-Restaurant Sabo Kinkakuan
Der Innenraum vom Tatami-Restaurant Sabo Kinkakuan

Auf den wenigen Tischen lagen Journals für die Gäste und das Durchblättern hat gezeigt, dass viele Gäste sehr begeistert waren vom Restaurant, dem Essen, der Einrichtung und den Besitzern. Ich auch. Das Essen gehörte zu den besten und intensivsten Erfahrungen, die ich mit Essen bisher machen durfte. Es wurde serviert und am Tisch kniend alles erklärt. Wie und welcher Reihenfolge man es isst. Der grüne Tee wird in den Reis gegossen. Nach jedem Bissen mit hoher Intensität neutralisiert man den Mund wieder mit etwas Reis und Tee. 

Das unglaublich intensive Essen im Sabo Kinkakuan
Das unglaublich intensive Essen im Sabo Kinkakuan

Bis ich nach dem Essen angefangen habe zu zeichnen, waren nur noch an einem weiteren Tisch Gäste. Ich habe überlegt, sie in die Zeichnung einzubeziehen, aber die perspektivische Darstellung war ziemlich schwierig und bewegte Menschen im Schneidersitz zu zeichnen war eine weitere Herausforderung, auf die ich verzichtet habe. Bis ich fertig war mit Zeichnen, war ich auch allein im Raum.

Die Besitzerin hat immer mal wieder nach mir geschaut und war begeistert, dass ihr Raum gezeichnet wird. Irgendwann hat sie mir in schönen Schalen verschiedene Sorten Tee gebracht, die zu den besten in Japan gehören. Oolongtee und grüner Tee. Das war eine weitere unvergessliche Erfahrung. Zum Schluss habe ich sie gebeten, die japanischen Schriftzeichen auf einer Papierrolle direkt in meine Zeichnung hinein zu übertragen. 

Feinster grüner und Oolong Tee im Sabo Kinkakuan
Feinster grüner und Oolong Tee im Sabo Kinkakuan

 

Die Burg Himeji-jō

Im Jahr 2019 habe ich mit großer Begeisterung Aikido trainiert. Mit den Kampfsportkollegen war ich 2019 in der Samurai-Ausstellung in München. Die Burg Himeji-jō war als eine riesige Fototapete ausgestellt. Das habe ich damals schon gezeichnet. Daher wollte ich die schönste Burg Japans auch gern in echt sehen und bin an meinem allerletzten Tag in Japan hingefahren.

Die Burg Himeji-jō mit Menschen im Vordergrund, Aikido-Kampfsport
Die Burg Himeji-jō habe ich schon 2019 gezeichnet, Samurai Ausstellung München

Die Burganlage ist ein Besuchermagnet und multimedial hervorragend aufbereitet. Wenn man das Samuraidorf und den Garten nebenan noch besucht, kann man einen ganzen Tag einplanen. Obwohl die Burg im Inneren leer ist, gibt es unheimlich viel zu entdecken. Überall sind unauffällige und schlaue Verteidigungselemente eingebaut. Auf jeder der 7 Etagen gibt es ein QR-Code für englischsprachige Seiten, die die komplette Etage mit allen Geheimnissen erklären. Es gibt auch eine richtig tolle Augmented Reality App, die die jeweilige Ansicht zu Hochzeiten der Burg darstellt. Leider lässt sich diese nur mit einem japanischen Playstore herunterladen.

Das Innere der Burg darf man nur mit ausgeliehenen Slippern betreten. Nachdem es sehr kalt war, hatte ich dicke Wollsocken an. In den extrem glatten Lederslippern hatte ich mit den Socken keinerlei Halt und die Treppen sind wie in Asien häufig sehr steil mit einer geringen Tiefe. Bis in die 7. Etage hoch zu klettern und vor allem wieder runter war eine richtige Herausforderung. 
In den umfangreichen Nebengebäuden der Burg sind Informationen zur Geschichte und dem Wiederaufbau untergebracht.